5 Tipps für Pflegende

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Menschen zu unterstützen, die in einer Pflege- bzw. Versorgungssituation sind, die sie als belastend empfinden, ist mir wichtig. Deshalb habe ich den Blogartikel 5 Tipps für Pflegende, geschrieben, ich denke, dass diese 5 Tipps Pflegesituationen erleichtern könnten.

Jede Situation ist anders, weshalb meine Tipps für Sie vielleicht gar nicht stimmig sind. Möglicherweise dienen sie Ihnen als Anregung um selbst kreative Lösungen zu finden. Es kann auch sein, dass Sie sich bereits ein hilfreiches Repertoire zugelegt haben, dann würde ich mich freuen, wenn Sie mir ein Mail schreiben würden und wenn ich Ihre Tipps weitergeben dürfte, gerne unter Ihrem Namen.

Ich werde diesen Blogartikel immer wieder ergänzt.

Und nun zu den  5 Tipps für Pflegende

  1. Achten Sie gut auf sich, nur wenn es Ihnen gut geht können Sie gut pflegen, deshalb stellen Sie nicht alles hintenan, sondern, achten Sie auf sich und was Ihnen dabei helfen könnte diese Situation zu erleichtern.
  2. Kreis der Vertrauenspersonen versuchen Sie andere Personen in die Versorgung bzw. Pflege einzubeziehen und fangen Sie damit früher an als Sie es vielleicht benötigen. Gerade wenn jemand an einer Form der Demenz erkrankt ist, ist Vertrauen wichtig. Da das Kurzzeitgedächtnis stückweise verloren geht, reduziert sich auch der Kreis der vertrauenswürdigen Personen, außer es gibt regelmäßigen Kontakt. Versuchen Sie Ihre Umgebung früh über die Erkrankung zu informieren und fragen Sie nach Unterstützung. Es gibt Situationen da ist es hilfreich, wenn es noch weitere Personen gibt, zu denen ein Vertrauensverhältnis besteht. Bauen Sie sich rechtzeitig ein Sicherheitsnetz auf. In der Steiermark gibt es als flächendeckende Anlaufstelle die Pflegedrehscheibe, dort treffen Sie auf kompetente AnsprechpartnerInnen, um Informationen bzgl. Förderungen und Möglichkeiten der Versorgung zu erhalten. Es gibt Agenturen, die auch stundenweise Unterstützung anbieten wie zum Beispiel Eva Maria Trummer EMT.
  3. Welches Bedürfnis steckt dahinter? Fragen nach Menschen, die schon länger verstorben sind, wie vielleicht nach den Eltern und oder nach der Partnerin bzw. dem Partner könnten mit einem unerfüllten Bedürfnis in Zusammenhang stehen. Wir alle haben Grundbedürfnisse, die nach Erfüllung streben, anhand unserer Gefühle können wir feststellen ob das Bedürfnis erfüllt ist oder nicht. Negative Gefühle weisen auf unerfüllte Bedürfnisse hin und positive auf erfüllte. Fragen wann denn endlich die Eltern kommen werden, könnten darauf hinweisen, dass nicht nur diese Personen vermisst werden sondern auch Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Wissen Sie wie das Verhältnis zu den Eltern war?  Welche Gefühle hatte diese Person zu den Eltern bzw. zur vermissten Person? Das gelingt Ihnen am besten wenn Sie emphatisch Verständnis und Anteilnahme signalisieren. Fragen Sie Bedürfnisse ab, die Sie dahinter vermuten, wenn Sie ein Zeichen oder gar eine Antwort erhalten könnten Sie überlegen welche Unterstützung in dieser Situation hilfreich wäre.
  4. Freude bereiten denken Sie jetzt einmal an sich selbst und was Ihnen guttut. Gibt es belastende Situationen für Sie? Wenn Sie an so eine Situation denken gibt es etwas, das Ihnen durch diese Situation hilft? Wenn Ihnen jetzt ad hoc nichts einfällt, dann versuchen Sie auch für sich selbst zu überlegen, was Ihnen guttun würde bzw. Sie in einer unangenehmen Situation unterstützen könnte. Auch bei Ihrer zu versorgenden Person ist es hilfreich ihr bzw. ihm etwas Gutes zu tun. Sie können die 5 Sinne, dafür heranziehen und sich mindestens 3 Dinge zu jedem Sinn überlegen. Dabei ist es wichtig, dass diese Dinge Ihrer zu pflegenden Person guttun. Dabei hilft es Ihnen wenn Sie wissen was die Person früher gerne unternommen hat ev. hat sich die Person gerne im Wald aufgehalten, wenn es ein Nadelwald war dann könnten Sie ein ätherisches Öl mit Zirben- Tannen- oder Fichtennadeln zur Raumbeduftung verwenden, anfangs bitte ganz fein dosieren. Möglicherweise wurde auch gern Süßes gegessen und das geht nicht mehr, weil z.B.: Eine Diabeteserkrankung besteht, dann könnten Sie Blätter der Schokominze ins Trinkwasser geben oder auch ätherische Öle zur Raumbeduftung verwenden.
  5. Achtsamkeitsübungen gerade in stressigen Situationen kann es sein, dass wir nicht in unserer Mitte sind. Wenn es Ihnen auch so geht, könnten Sie Achtsamkeitsübungen dabei unterstützen Abstand zu gewinnen. Machen Sie ganz bewusst einen physischen Schritt aus der Situation. Nehmen Sie dabei wahr welche Muskeln Sie anspannen, um diesen Schritt zu setzen, wie sich der Boden unter Ihrem Fuß anfühlt. Sie könnten sich auch auf Ihre Atmung konzentrieren. Nehmen Sie wahr wie sich die Luft anfühlt, wenn Sie einatmen und wie beim Ausatmen. Folgen Sie der Atmung, wo spüren Sie diese am intensivsten? An der Nase, wenn sich die Nasenflügle bewegen? Beim Brustkorb, wenn sich dieser dehnt? Oder bei Ihrem Bauch, wenn sich dieser hebt? Vielleicht schaffen Sie es auch beim Einatmen bis vier zu zählen, die Luft kurz anzuhalten und dabei bis acht zu zählen und dann langsam auszuatmen und wieder bis vier zu zählen. Welche dieser Übungen gefällt Ihnen? Sie könnten diese Übung so lange ausüben bis Sie wieder in Ihrer Mitte sind. Wenn Sie in stressigen Situationen, eine dieser Übungen greifbar haben wollen, wäre es hilfreich sie schon vorher einzuüben.

Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und hoffe, dass Sie der eine oder anderen Tipp aus diesem Blogartikel 5 Tipps für Pflegende  in Ihrem Pflegealltag unterstützen kann. Wenn Sie Fragen haben oder sich Veränderung für Ihre Versorgungs- bzw. Pflegesituation wünschen, können Sie sich sehr gerne an mich wenden.

Alles Gute

Marion Rößmann